„Das war megageil bei euch!“
Es war manches anders und doch eines gleich: Auch in diesem Jahr bot das Stadtfest einen abwechslungsreichen Programmmix für Jung und Alt, zog tausende Besucher am Freitag- und Samstagabend auf die Plätze und das Muldeparadies mit seinen zahlreichen Mitmachangeboten hätte am Samstag kaum voller sein dürfen. Ab Sonntagnachmittag machte der anhaltende Regen der Stimmung einen – kleinen – Strich durch die Rechnung.
Für das Organisationsteam stellte die diesjährige Riesensause eine besondere Herausforderung dar: Es mussten nicht nur Künstler und Bands gesucht und gefunden werden, die bezahlbar sind. Der Donnerstag sollte aus finanziellen Gründen kein Stadtfesttag mehr sein. Aufgrund der sowohl privaten als auch öffentlichen Baustellen konnte die Peter-Breuer-Straße nur in einem kleinen Teil, der Domhof nur eingeschränkt und der „Zinna-Vorplatz“ gar nicht genutzt werden.
Etliche der Änderungen stießen jedoch auf den Geschmack des Publikums. Viele freuten sich, dass auf dem Domhof eine Verweilzone mit einer kleineren Bühne und vielen Sitzplätzen entstanden war. Den mit Abstand größten Stilmix erlebten die Besucher des Kornmarkts: Erhielten nachmittags Vereine, die Roland Kaiser Double Show, Schlagerstar Anna-Carina Woitschek oder zum Abschluss die STERN-COMBO MEISSEN regen Zuspruch, strömte abends das zumeist, aber nicht nur jüngere Partyvolk vor die Bühne: Bei House und Techno war auf und um den Platz kaum ein Durchkommen.
Auf Zwickau folgt Amerika
Bekannte Stars und interessante Newcomer sorgten auf der Hauptmarktbühne für Furore. Apropos Newcomer: Nachdem das Stadtfest Warm Up, das Jahr für Jahr vor allem jüngeres Publikum in seinen Bann zog, nicht stattfinden konnte, verlegte man das Programm kurzerhand auf den Freitag. Nach dem gelungenen Auftakt durch das Jugendblasorchester und den traditionellen Fassbieranstich zog vor allem der „Headliner“ Lord of the Lost das Publikum in seinen Bann. Nun geht für die Hamburger Band der Blick schon Richtung Amerika. Dort treten die Musiker ab September in Städten wie Baltimore, Montreal, Los Angeles oder San Francisco auf.
Nach dem gut besuchten ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „… mal DAHINTER schauen“, die Kollekte erbrachte rund 2.400 Euro für die Schulsozialarbeit der Nicolaischule, sorgte die Big Band swing it des Robert Schumann Konservatoriums für Stimmung. Organisatoren und dass nicht mehr so zahlreich vorhandene Publikum waren schließlich dankbar, dass alle nachfolgenden Künstler und Bands ihr Programm „durchzogen“ – trotz des um 14 Uhr einsetzenden und teils starken Regens. Für viele die musikalische Entdeckung: Joya Marleen. Die in ihrem Land bereits erfolgreiche Schweizerin verzauberte mit ihrer Stimme und ihrer Ausstrahlung.
Von den mitunter fast unwetterartigen Niederschlägen am meisten beeinträchtigt war das Muldeparadies. Zwar boten auch hier die Künstler eisern ihr Bühnenprogramm. Ab Sonntagnachmittag musste jedoch das Paddeln eingestellt und die Stände nach und nach abgebaut werden: Die Nässe kam nicht nur von oben, die Wiesen waren zusehends aufgeweicht. Dabei war der Kinder- und Familienbereich noch am Samstag hervorragend besucht. Egal ob Bungee-Trampolin, der Smoothie-Bike, bei dem Kinder einen Mixer auf einem Fahrrad antreiben konnten, Kinderschminken, Probelöschen, Flizzy oder Fahrradparcours – die zahlreichen Angebote wurden gut genutzt.
Nicht nur die Zuschauer waren begeistert
Dabei zogen Angebote und Künstler nicht nur das Publikum in ihren Bann, zu dem neben Zwickauern auch Gäste aus dem Erzgebirge, dem Vogtland, aus Gera oder Nordbayern gehörten. Ab Freitagmorgen harrten Hamburger Fans auf das Abendprogramm. Am Samstag waren es beispielsweise Österreicher, die das Stadtfest der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt besuchten.
Von der Stimmung angetan waren auch die Künstler. Lou Bega, der am Samstag den Hauptmarkt zum Mitsingen und -tanzen brachte, stellte anerkennend fest: „Zwickau war cool! Ich hatte einen wunderbaren Sommertag hier und auch eine Sommernacht. Und die Zuschauer, die Zwickauer, sind um 24 Uhr besser drauf als viele andere am frühen Morgen!“ „Es war eine sehr, sehr, sehr schöne Atmosphäre“, lobte auch ISAAK, der während des Regens am Sonntag auftrat. „Es war ein gutes Gefühl, die Leute haben gut mitgemacht, es hat Spaß gemacht! Ich komme gerne wieder!“ Am Freitag hatte sich bereits Chris Harms, Sänger von Lord of the Lost, begeistert gezeigt: „Zwickau, vielen Dank, das war megageil bei euch! Was für eine Stimmung hier auf dem Marktplatz – tollstes Wetter, Sternenhimmel, tausende Leute, megageil. Vielen Dank, wir kommen wieder!“
DANKE an alle Mitmacher und Unterstützer!
Die organisatorischen Fäden liefen erneut im Kulturamt zusammen. Dieses wurde von mehreren städtischen Bereichen unterstützt, wie insbesondere dem Ordnungsamt oder dem Presse- und Oberbürgermeisterbüro, aber auch dem Feuerwehramt, dem Tiefbauamt, dem Garten- und Friedhofsamt oder dem Amt für Bauordnung und Denkmalschutz. Macher der Hauptmarktbühne waren der Alte Gasometer e.V. und – wie seit dem ersten Stadtfest – Radio Zwickau. Eng und vertrauensvoll war sowohl die Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier als auch dem DRK und dem ASB. Auch die Händler und Schausteller hielten trotz des Wetters bis Sonntagabend aus.
Ein besonderer Dank gilt allen Vereinen und Institutionen, die – oftmals ehrenamtlich – mit ihren Beiträgen und Angeboten das Stadtfest bereicherten. Nicht zu vergessen sind die Männer und Frauen der BFZ Service GmbH, die zeitig am Tag mit der Reinigung des Festgebietes anfingen und bis zum Morgen den Hauptmarkt und die anderen Bereiche stets auf „Hochglanz“ brachten! Und auch wenn die Stadt Haushaltsmittel für das Stadtfest aufwendet: Ohne Unternehmen, die es unterstützen, könnte es nicht stattfinden.
Das Stadtfest ist und bleibt ein Event von vielen für viele! 2025 findet die 22. Auflage voraussichtlich vom 15. bis 17. August statt. Dann soll auch das Kulturhauptstadtjahr eine Rolle spielen.